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Es ist bekannt, dass Flugbegleiter diese Informationen beim Einsteigen in den Flieger überprüfen


Köln – Wenn wir ein Flugzeug betreten, beginnt für uns Passagiere der Urlaub – und für die Flugbegleiter die Arbeit. Denn Stewards und Stewardessen achten beim Boarding auf etliche Dinge, von denen wir gar nichts  mitbekommen. Das Kabinenpersonal überprüft Reisende während des Begrüßens nämlich ganz unbemerkt.

„Jeder hat eine Checkliste im Kopf, die man durchgeht“

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„Jeder hat eine Checkliste im Kopf, die man durchgeht“, sagt Christian Liepack, der sechs Jahre als Flugbegleiter tätig war. „Schließlich können wir nicht wie ein Taxifahrer einfach unterwegs anhalten und einen Fluggast bitten auszusteigen. Die Sicherheit hat oberste Priorität. Deswegen schauen wir uns ganz genau an, wer in den Flieger steigt“, sagt Liepack. „Direkt vorne an der Tür steht meistens der „Purser“ oder das „Senior Cabin Crew Member", also der Chef des Kabinenpersonals, der in der Regel über eine langjährige Erfahrung verfügt.“

Flugbegleiter als letzte Sicherheitsschranke

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Die Flugbegleiter, die Reisende beim Einsteigen in die Maschine so freundlich grüßen, fungieren sozusagen als letzte Sicherheitsschranke – und zwar obwohl die Passagiere schon beim Check-In vom Bodenpersonal gescannt werden, den Security-Check und je nach Reiseland die Pass-Kontrolle passieren, und dann beim Boarding oft noch einmal gemustert werden, wenn sie ihr Ticket vorzeigen. Was die Stewards und Stewardessen heimlich prüfen, wenn wir den Flieger betreten, haben uns Experten und Flugbegleiter verraten:

Sind Passagiere aggressiv?

Aggressive Fluggäste können ein Sicherheitsrisiko sein. Deswegen achtet das Kabinenpersonal auch auf die Stimmung der Fluggäste beim Einsteigen. Liepack, der nach seiner Tätigkeit als Flugbegleiter drei Jahre Sprecher von Air Berlin war und heute Geschäftsführer des Medienbüros am Reichstag ist, kann sich an einen besonders extremen Fall erinnern:

„Ein Ehepaar stritt sich auf dem Weg in den Flieger die ganze Zeit. Der Mann zog der Frau sogar an den Haaren. Auf ihren Sitzplätzen angekommen stritten sie unentwegt weiter. Wir befürchteten eine Prügelei an Bord und im schlimmsten Fall eine Zwischenlandung. Ich habe das Paar dann vor die Wahl gestellt: „Entweder Sie steigen aus oder einer von Ihnen steigt aus oder wir setzen Sie auseinander.““ Nachdem das Paar sich umgesetzt hatte, sei ein ruhiger Flug möglich gewesen, sagt Liepack, der in der Situation zum Streitschlichter avancierte.

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 „Viele glauben, Flugbegleiter müssten nicht viel mehr können als Saft auszuschenken. Dabei sind sie für die Sicherheit in der Kabine verantwortlich“, sagt Liepack. „Man ist nicht nur Service-Kraft, sondern manchmal auch Krankenpfleger, Feuerwehrmann oder Psychologe.“

Sind Passagiere betrunken?

„Nicht selten unterschätzen Passagiere, dass der Körper in einer Druckkabine in mehr als 10.000 Metern Höhe anders reagiert als am Boden“, sagt Liepack. „Sie trinken schon vorher zu viel, manche auch, weil sie Flugangst haben.“ Deswegen achteten Flugbegleiter immer darauf, dass die Passagiere beim Boarding nicht zu alkoholisiert seien.

Johlende Junggesellenabschiede auf dem Weg nach Palma de Mallorca gehören für viele Flugbegleiter zur Tagesordnung. „In der Regel gibt das Kabinenpersonal an solche Gruppen keinen Alkohol mehr aus“, sagt Liepack. Damit die Situation nicht eskaliert, habe er selbst alkoholisierte Gruppen häufig angesprochen und darum gebeten, sich während des Flugs ruhig zu verhalten. „Einmal hat ein Passagier daraufhin geantwortet: ‚Ey, was willst Du, Du Idiot?‘ In solchen Fällen muss man dann mit der Crew und dem Kapitän Rücksprache halten, ob man so jemanden wirklich mitnimmt oder das Sicherheitsrisiko zu groß ist.“

Darf die Hochschwangere fliegen?

„Ist eine Frau hochschwanger, lassen sich Flugbegleiter häufig ein Attest zeigen“, erklärt das ehemalige Crew-Mitglied. „Schließlich darf man normalerweise nur bis zu einer bestimmten Schwangerschaftswoche fliegen“.

Wie fit ist der Passagier?

Sind die Passagiere überhaupt fit genug für den Flug? Auch darauf achtet das Kabinenpersonal. Wirkt eine Person besonders wach und sportlich, werde sie häufig auf den Platz am Notausgang gesetzt, so Liepack.

Schließlich gilt: Umso schneller derjenige im Ernstfall reagieren kann, umso besser. Wenn sich herausstellt, dass Reisende Sanitäter, Feuerwehrmänner oder Ärzte sind, dürfen sie auch häufig am Notausgang sitzen.

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Hat der Passagier ein Handicap?

Haben Menschen ein Handicap? Brauchen Sie Hilfe? Auch diese Dinge müssen Stewards und Stewardessen schnell erfassen. Beim Boarding prüfe er auch, wer körperlich eingeschränkt ist und Hilfe benötigt, sagt Christian Straub, der als Purser, also Kabinenchef, bei der Lufthansa arbeitet.

Gibt es sprachliche Barrieren?

Versteht der Passagier überhaupt Deutsch? Oder Englisch? Oder eine andere Sprache? Auch auf sprachliche Barrieren achte das Flugpersonal während des Begrüßens, erklärt Straub. Schließlich müssen Reisende im Notfall auf Anweisungen der Flugbegleiter reagieren können.

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Hat der Passagier unerlaubte Güter dabei?

Hat der Einsteigende unerlaubte Güter an Bord geschleust? Zwar hat der Passagier die Sicherheitskontrolle bereits passiert, trotzdem achten die Flugbegleiter auf auffälliges Handgepäck und mitgebrachte Gegenstände, wie Lufthansa-Mitarbeiter Straub erklärt.

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Ist das Handgepäck zu groß?

Auch die Größe des Handgepäcks scanne das Kabinenpersonal, so Straub. Extrem große Taschen, Koffer und Rucksäcke würden dann in den Frachtraum verladen. (rer)

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Author: Jared Perry

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