Fürs Sparen gibt es unterschiedliche Konten mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen. Ein Festgeld ist eine dieser Optionen. Mit dem festgelegten Zinssatz, fixer Laufzeit und Einlagensicherung ist das Festgeld eine willkommene Alternative zum Sparkonto.
Auch wenn man bestimmt gute von schlechten Angeboten unterscheiden kann, verändert sich der Markt rasant schnell. Wir möchten deshalb keine Momentaufnahme beurteilen, denn in einer Woche sieht die Lage wieder anders aus. Deswegen können wir kein Festgeld uneingeschränkt empfehlen und raten, unseren Tarifrechner zu Hilfe zu nehmen:
Tarifrechner
Der Markt fürs Festgeld ändert sich andauernd, weshalb auch die besten Angebote fortlaufend andere Konten sind. Welches Festgeldkonto aktuell die besten Zinsen bietet, finden Sie ganz einfach mit unserem Tarifrechner heraus.
Hinweise zum Tarifrechner
Unser Tarifrechner wird von financeAds zur Verfügung gestellt und enthält Affiliate-Links. Der Tarifrechner bietet keine vollständige Marktübersicht. Insbesondere ist es möglich, dass manche unserer Empfehlungen im Tarifrechner nicht vorkommen. Die Reihenfolge der gelisteten Tarife beruht auf den gewählten Filtereinstellungen und dem durchschnittlichen Effektivpreis, der sich aus dem Jahrespreis und ggf. gewährten Rabatten errechnet. Die günstigsten Tarife erscheinen zuerst, während die Tarife in absteigender Reihenfolge immer teurer werden.
Steigen die Leitzinsen, steigt der Zinssatz überall
Die Europäische Zentralbank (EZB) hebt die Zinsen Schritt für Schritt an, ebenso wie die meisten anderen wichtigen Zentralbanken, allen voran die US-Notenbank Fed. Im Euroraum liegt der Einlagesatz seit 21. Juni 2023 bei 3,5 Prozent. Zu diesem Zinssatz können die Geschäftsbanken im Euroraum kurzfristig nicht benötigtes Geld bei der Europäischen Zentralbank (EZB) anlegen bzw. von ihr ausleihen. Außerdem soll der Zinssatz soll bald weiter steigen.
Auch ein Online-Broker hilft beim Sparen, jedoch sind die Risiken höher als beim Festgeld.
Sparerinnen und Sparer profitieren von den anziehenden Leitzinsen, weil mittlerweile die meisten Banken dazu übergegangen sind, wieder Zinsen auf Tages- oder Festgeld zu zahlen – auf der anderen Seite berechnen sie auch höhere Soll-Zinsen, beispielsweise bei Immobilien- und Konsumentenkrediten.
Erstaunlich ist, dass das absolute Top-Angebot weltweit nicht von einer Bank, sondern von einem Technologie-Konzern auf den Markt gebracht wurde: In den USA bot Apple bereits im Frühjahr 2023 auf sein frisch gestartetes Sparkonto 4,15 Prozent Zinsen (in US-Dollar). Anleger jubelten angesichts dieses Angebots und zahlten in den ersten vier Tagen fast eine Milliarde US-Dollar auf dieses Angebot ein, denn US-Banken zahlten ihren sparwilligen Kunden zu diesem Zeitpunkt deutlich weniger.
Vor kurzem noch Verwahrentgelt, jetzt attraktive Zinsangebote
Auch wenn das Apple-Sparkonto bisher in Deutschland nicht angeboten wird, buhlen die Banken hierzulande mit attraktiven Verzinsungen auf Tages- und Festgeldkonten. Die Kunden freut es, denn noch vor einem guten Jahr konfrontierten einige Banken sie mit „Verwahrentgelten“, also mit negativen Zinssätzen. Jetzt ist Liquidität wieder etwas wert!
Auch der beste Zinssatz schlägt die Inflation nicht
So groß die Freude über positive Zinssätze nach vielen Jahren mit Null- oder Negativ-Zinsen sein mag, eins sollten Sie nicht aus dem Blick verlieren: die Inflation. Aktuell (Juli 2023) beträgt die Inflationsrate in Deutschland 6,4 Prozent. Das bedeutet, dass auch die attraktivsten Zinsangebote für Festgeld nicht die hohe Inflationsrate wettmachen – insbesondere nicht nach Abzug der Steuern.
Insofern haben Sie mit Festgeld zwar eine sichere Verzinsung, aber es ist auch eine sichere Ausdünnung Ihrer Kaufkraft. Bei einem Festgeld-Zins von 3,4 Prozent und einer Inflation von 6,4 Prozent steht fest, dass Ihre Kaufkraft pro Jahr um drei Prozent schmilzt – und hier ist noch nicht berücksichtigt, dass von den 3,4 Prozent Zinsen noch Steuern abgezogen werden.
Es gibt mehrere Parkplätze für Ihr Geld
Wenn man Geld investieren möchte, bieten sich grundsätzlich vier Anlageformen an:
- Tagesgeld. Dafür wird ein separates Konto eingerichtet. Sie können beliebige Beträge dort einzahlen und ohne Vorankündigung täglich auf Ihr Geld zugreifen – auch auf Teilbeträge.
- Festgeld. Hier legen Sie einen bestimmten Geldbetrag für einen fixen Zeitraum – z. B. sechs Monate, zwölf Monate – an. Die Bank teilt Ihnen im Vorhinein den Zinssatz für diesen Zeitraum mit. Vor Ablauf der Frist kommen Sie nicht an Ihr Geld dran. Nach Ablauf der Frist erhalten Sie Ihren angelegten Betrag samt Zinsen gutgeschrieben.
- Geldmarktfonds. Dies sind Investmentfonds, die in sehr liquide Papiere investieren. Sie erzielen eine Performance, die sich am kurzfristigen Zinssatz orientiert. Der Vorteil ist, dass Sie sich bei Geldmarktfonds weder hinsichtlich des angelegten Betrags noch hinsichtlich der Dauer Ihrer Anlage festlegen müssen. Wenn Sie Ihr Geld oder einen Teilbetrag davon wieder brauchen, verkaufen Sie entsprechend viele Fondsanteile. Es dauert dann zwei bis drei Tage, bis Sie Ihr Geld auf dem Konto haben.
- Parkdepots bei Versicherungen: Einige Lebensversicherungen bieten sogenannte „Parkdepots“ an. Sie sind gedacht als kurzfristige Parkmöglichkeit für Kunden, beispielsweise wenn sich der Kunde den Abschluss einer Rentenversicherung noch überlegen möchte. Die Versicherungshäuser bieten für ihre Parkdepots teilweise attraktive Zinsen an, weil sie das Geld der Kunden gern schon mal bei sich im Hause haben.
Verschiedene Laufzeiten, verschiedene Zinssätze
Man merkt: Es gibt viele Möglichkeiten, um Geld kurz- bis mittelfristig anzulegen. Gehen wir auf die Festgeldanlage näher ein: Hier kommen Sie nicht umhin, sich hinsichtlich des von Ihnen angelegten Betrags und der Zeitdauer der Anlage, beispielsweise sechs oder zwölf Monate oder zwei Jahre festzulegen. Diese Festlegung sollte die Bank kompensieren, das heißt, sie sollte für das Festgeld einen etwas höheren Zinssatz anbieten als beim Tagesgeld. Schließlich ist Tagesgeld flexibler.
Andererseits gibt es beim Festgeld keine Überraschungen. Mögliche Zinsänderungen der Zentralbank oder Ihrer Bank tangieren Sie dann nicht mehr – allerdings profitieren Sie auch nicht von Zinsanhebungen während der festgelegten Zeit. Am Ende der Festlegungszeit werden die Zinsen ausgezahlt, allerdings nicht voll, weil die Bank die Abgeltungsteuer gleich einbehält und ans Finanzamt abführt.
In einem normalen Zinsumfeld gilt: Je länger die Laufzeit, desto höher der Zinssatz; schließlich müssen Sie bei einem länger laufenden Festgeld länger auf Ihr Geld verzichten. Aktuell liegen aber eher Festgeld-Laufzeiten von drei Jahren an der Spitze, und 5-jährige und 1-jährige Festgelder bieten einen geringeren Zinssatz. Dies ist ein Hinweis darauf, dass viele Experten ein baldiges Ende der Zinssteigerungen sehen und sogar wieder mit einer sinkenden Inflation und fallenden Zinsen rechnen. Sicher ist das aber nicht, sondern es sind Marktmeinungen.
Nicht nur auf den Zinssatz achten
Bei der Festgeldanlage sollte man folgende Fragen berücksichtigen:
- Wie hoch ist die Verzinsung aktuell? Die besonders attraktiven Zins-Angebote können sehr schnell wechseln, denn die kurzfristigen Zinsen sind derzeit in Bewegung. Die Europäische Zentralbank (EZB) passt die Zinsen aktuell mehrmals im Jahr an, und die Kreditinstitute folgen dann ihrerseits mit Zinsanpassungen für ihre Angebote.
- Gilt das Angebot auch für Bestandskunden, oder nur für Neukunden? Es ist eine Unsitte der Banken, neue Kunden mit attraktiven Zins-Angeboten anzulocken, und den treuen Bestandskunden, mit denen sie schon viele Jahre vertrauensvoll und profitabel zusammenarbeiten, nur deutlich niedrigere Zinsen anzubieten. Das fördert nicht gerade die treue Verbindung zur Hausbank, sondern ermutigt förmlich zum Banken-Hopping. Wenn das nun mal so ist: Hoppen Sie mit, wenn Ihre Bank Ihre Treue nicht belohnen möchte!
- Für welchen Maximal-Betrag gilt das Zins-Angebot? Oft ist der Betrag, der zum jeweiligen Zinssatz angelegt werden kann, nach oben gedeckelt. Das gilt insbesondere für besonders attraktive Lockangebote, mit denen Banken neue Kunden werben wollen. Wenn der Betrag beispielsweise auf 20.000 Euro gedeckelt ist und der Zinssatz für zwölf Monate vier Prozent beträgt, sprechen wir über einen Zins-Betrag von 800 Euro. Entscheiden Sie, ob es sich für Sie lohnt, dafür eine neue Bankverbindung mit Kundenidentifikation und allem Drum und Dran aufzubauen, wenn Ihre Hausbank einen Zinssatz von 3,5 Prozent anbietet. Dann geht es um die Differenz zwischen 800 und 700 Euro, also um 100 Euro (abzüglich Steuern).
- Für wie lange gilt der attraktive Zins? Oft wird er nur für eine Dauer von sechs oder zwölf Monaten gewährt, danach gibt es bei dieser Bank nur die „normale“ Verzinsung für kurzfristige Gelder. Wenn diese deutlich niedriger ist als der Zinssatz, den Sie sich vorstellen, sind Sie gezwungen, sich das nächste attraktive Zinsangebot zu suchen, bei einer anderen Bank. Die Karawane der Zins-Jünger zieht weiter! Wägen Sie ab, ob Sie das Banken-Hopping wegen ein paar Euro mehr mitmachen wollen oder nicht. Vielleicht hilft es Ihnen bei Ihrer Entscheidung, wenn Sie sich die Differenz der Zins-Beträge ausrechnen. Ist Ihnen der Betrag einen Banken-Wechsel Wert?
- Wie hoch ist die Einlagensicherung der jeweiligen Bank, und handelt es sich um ein Institut aus dem EU-Raum? Die gesetzliche Einlagensicherung der Europäischen Union gilt nämlich nur für Institute mit Sitz in einem EU-Land. Sie liegt bei mindestens 100.000 Euro pro Bank und pro Kunde. Einige Kreditinstitute haben jedoch eine höhere Einlagensicherung. Wenn die Einlagensicherung beispielsweise 100.000 Euro beträgt, dann sollten Sie bei dieser Bank nicht mehr als diesen Betrag in Sparprodukten haben. Ein eventuelles Wertpapierdepot können Sie getrost aus dieser Betrachtung herauslassen, dann ein Depot fällt im Konkursfall der Bank nicht in die Konkursmasse, sondern es gehört in jedem Fall Ihnen!
- Handelt es sich bei der Bank um ein solides Haus aus einem vertrauenswürdigen Land? Vieles innerhalb der EU ist zwar harmonisiert, aber trotzdem hat man ein anderes Gefühl, wenn man sein Geld an eine Bank aus Frankreich, Deutschland oder den Niederlanden überweist, als wenn man es beispielsweise an ein Institut aus Malta oder Zypern sendet.
Obwohl die gesetzliche EU-Einlagensicherung in Höhe von 100.000 Euro pro Kunde EU-weit gilt, fällt auf, dass Banken aus weniger finanzstabilen Ländern besonders hohe Zinsen versprechen. Ganz oben rangieren oft Zins-Angebote von Banken aus Belgien, Estland, Lettland, Italien oder Portugal. Inwieweit Sie großzügig über solche Renommee-Unterschiede hinwegsehen möchten, bleibt natürlich Ihnen überlassen. Auf der anderen Seite hat es sich schon öfter bewährt, bei der Suche nach Sicherheit bei einer Festgeldanlage auf sein Bauchgefühl zu hören.
Die wichtigsten Fragen
Welches Festgeld ist das beste?
Die Angebote der Festgeldkonten ändern sich so schnell, dass wir keine allgemeine Empfehlung aussprechen können. Bei der Suche nach dem Festgeldkonto ist unser Festgeldrechner besonders hilfreich, da er das beste aktuelle Angebot herausfiltert. Außerdem ermöglicht der Tarifrechner die Angabe zum eigenen Sparverhalten.
Wie erkenne ich ein sicheres Festgeldkonto?
Es ist bereits ein gutes Zeichen, wenn die Bank, die das Festgeld ausgibt, dem Einlagensicherungsfonds angehört. Diese Information finden Sie auf der Website der Bank oder in den AGBs. Falls dort keine Angaben zu finden sind, erkundigt man sich am besten direkt bei der Bank. Darüber hinaus kann man sich über das Rating der Bank informieren. Ein AAA steht für eine besonders hohe Solidität, und danach gibt es weitere Abstufungen, AA, A und so weiter.
Welche Laufzeiten sind für die Zinsen beim Festgeld möglich?
Die Mindest-Laufzeit beträgt einen Monat. Daneben bieten die Kreditinstitute auch längere Laufzeiten an, beispielsweise sechs oder zwölf Monate oder auch mehrere Jahre. Festgelder bis zu zehn Jahre sind ebenfalls möglich.
Beeinflusst die Bonität der Bank den Festgeld-Zins?
Ja! In der EU gibt es zwar den Einlagensicherungsfonds, aber trotzdem hat man ein anderes Gefühl, wenn man sein Geld an eine Bank aus Frankreich, Deutschland oder den Niederlanden überweist, als wenn man es beispielsweise an ein Institut aus Malta oder Zypern sendet. Der Markt preist das mit ein. Daher versprechen Banken aus Ländern, die als weniger finanzstabil gelten, besonders hohe Zinsen. Ganz oben rangieren oft Zins-Angebote von Banken aus Belgien, Estland, Lettland, Italien oder Portugal.
Wie werden die Zinsen auf meiner Festgeld-Anlage berechnet?
Die Zinsen berechnen sich als fester Zinssatz auf die angelegte Summe. Im Regelfall werden die Zinsen am Ende der Festlegungszeit ausgezahlt (abzüglich Steuern). Bei mehrjähriger Festlegungszeit kann die Zinsgutschrift jeweils am Jahresende erfolgen, oder am Ende der Gesamtlaufzeit. Eine jährliche Zinsgutschrift ist vorteilhafter (bei gleichem Zinssatz), da Sie dann vom Zinseszins profitieren, das heißt, Sie erhalten Zinsen auf die gutgeschriebenen Zinsen.
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Author: Angela Greene
Last Updated: 1703843522
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